Formieren

Das Formieren ist ein wirtschaftliches, umweltfreundliches und sauberes Verfahren zur Vermeidung von Anlauffarben für die Gewährleistung der Korrosionsbeständigkeit.

Es setzt sich zusammen aus den Vorgängen Vorspülen zur Luftverdrängung und Abdecken der Schweissnahtwurzel mit Schutzgasen während des Schweissens. Es ist zu beachten, dass alle temperaturbeeinflussten Zonen von Grund- und Zusatzwerkstoff auf der Unter- und Oberseite der Naht bis zu einer Grenztemperatur durch Gasschutz abgedeckt sein müssen.
Beim Schutzgasschweißen lässt sich der Gasschutz in drei Teile gliedern - der primäre Gasschutz, der sekundäre Gasschutz und der Nahtwurzelschutz.

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Vor allem beim Schweissen von solchen Metallen, die gegenüber dem atmosphärischen Sauerstoff oder Stickstoff hochsensibel sind, wie z.B. Titan, werden alle drei Elemente des Gasschutzes erforderlich.
Mit dem primären Gasschutz soll das Schmelzbad und die unmittelbar angrenzende Zone geschützt werden; diese Funktion übernimmt die Gasdüse. Der sekundäre Gasschutz ist für den Schutz der fertigen Schweissnaht bestimmt, bis sie auf eine Temperatur abgekühlt ist, bei der das Metall nicht mehr mit dem Sauerstoff oder Stickstoff in der Umgebungsluft reagiert. Der sekundäre Gasschutz wird in Form einer angebauten Düse (Schleppdüse) realisiert.

Bei gasempfindlichen Werkstoffen muss die Nahtwurzelseite der Schweissnaht ebenfalls durch ein Gas geschützt werden, um Oxidation zu vermeiden. Durch die Verwendung eines Wurzelschutzgases kann sowohl das optische Erscheinungsbild optimiert, als auch die Nahtgeometrie auf der Unterseite beeinflusst werden.
Zudem wird das Risiko von Nahtwurzelfehlern im Nahtwurzelbereich reduziert.

Folgende Gase und Gasgemische finden üblicherweise als Wurzelschutz bzw. Formiergase Anwendung:

  • Argon, (inert)
  • Stickstoff, (reaktionsträge)
  • Stickstoff-Wasserstoff-Gemische, (reduzierend)
  • Argon-Wasserstoff-Gemische, (reduzierend)
  • Argon-Stickstoff-Gemische, (Zulegierung von Stickstoff bei Duplexstählen)